"Lebensmittelsicherheitskultur ist ein umfassender Begriff. Kultur umfasst die Normen und Werte einer Organisation und die Art und Weise, wie sie in der Organisation mit Leben erfüllt werden. Die Kultur der Lebensmittelsicherheit ist also ein Spiegelbild der gemeinsamen Verhaltensweisen, Normen und Werte zur Optimierung der Lebensmittelsicherheit. Es ist das Verhalten, das alle Mitarbeiter von Natur aus ohne die Aufsicht eines Managers an den Tag legen", sagt Lien Thoen, Regionalmanager bei KTBA. Das Unternehmen unterstützt Produzenten und Lieferanten in der Lebensmittelindustrie in Bezug auf Qualität, Sicherheit, Gesetze und Vorschriften. Wann kann man von einer guten Lebensmittelsicherheitskultur sprechen? "Viele Unternehmen bemühen sich besonders darum, alles für ein geplantes Audit bereit zu haben. Eigentlich sollte man eine Situation anstreben, in der kein Audit mehr nötig ist, so dass jeder Tag eine auditwürdige Produktion ist. Wir sehen, dass die Unternehmen zunehmend bereit sind, diesen Übergang zu vollziehen. Sie beauftragen uns, sie dabei zu unterstützen.
KTBA unterstützt Unternehmen bei der Verbesserung der Lebensmittelsicherheitskultur. Dies beginnt mit der Messung der Lebensmittelsicherheitskultur. "Mit unserem Modul 'Lebensmittelsicherheitskultur' untersuchen wir das Verhalten der Mitarbeiter innerhalb der Organisation. Dies geschieht anhand eines Stufenplans. Ein Teil davon ist eine Umfrage, die jeder anonym ausfüllt. Auf diese Weise können wir einerseits das Engagement der Mitarbeiter messen und andererseits die Qualitätskultur testen. Dies ist der Ausgangspunkt. "Umfragen geben ein allgemeines Bild, sind aber gleichzeitig anfällig für sozial erwünschte Antworten. Ein zweiter Schritt ist daher eine umfassende Befragung, bei der wir die Kultur in den Betrieben aufspüren, indem wir u. a. Interviews mit den Mitarbeitern führen, ohne dass diese von ihrem Vorgesetzten beaufsichtigt werden. Auf diese Weise erhalten wir ein Bild von der im Unternehmen herrschenden Kultur, von den Wünschen der Mitarbeiter und davon, wie diese erreicht werden können. Im Anschluss daran erstellen wir einen Bericht, den wir mit der Geschäftsführung besprechen. Darin zeigen wir auch Verbesserungsmöglichkeiten auf, um die Kultur der Lebensmittelsicherheit auf die nächste Stufe zu heben. In Workshops unterstützen wir das Management bei der Erarbeitung eines Aktionsplans, um strukturelle Verbesserungen der Lebensmittelsicherheits- und Qualitätskultur einzuleiten.
Eine solche Umfrage öffnet einem die Augen. "Ein Unternehmen war sich beispielsweise bewusst, dass das Qualitätsbewusstsein zu gering war, hatte aber keine Ahnung, woran das lag. Die Umfrage ergab, dass vor allem Führung und Kommunikation zu wünschen übrig ließen. Die Feldstudie zeigte, dass nicht die Kommunikation schwierig war, sondern die Grundkultur nicht optimal. Aufgrund unterschiedlicher kultureller Hintergründe sind bestimmte Gewohnheiten wie die morgendliche Begrüßung für die einen ganz normal, für die anderen aber nicht selbstverständlich. Nicht gegrüßt zu werden, kann zu einem Gefühl der Feindseligkeit führen, obwohl es dafür überhaupt keinen Grund gibt. Aber wenn die Grundkultur nicht gut ist, wird auch das Qualitätsbewusstsein nicht steigen. Daher unternahm dieses Unternehmen gemeinsam mit KTBA zunächst Schritte zur Verbesserung der Basiskultur, indem es aufzeigte, was die Mitarbeiter als "normal" im Unternehmen ansehen, so dass Missverständnisse ausgeräumt werden konnten. Danach stieg auch das Qualitätsbewusstsein automatisch an."
Wenn ein Mitarbeiter ein gutes Gefühl hat, wird er automatisch Fehler melden und sich seines Handelns bewusster sein. "Es ist also wichtig, dass man als Führungskraft nicht nur mit gutem Beispiel vorangeht und zeigt, was man für wichtig hält. Es ist auch wichtig, offen zu kommunizieren und dafür zu sorgen, dass sich die Mitarbeiter sicher fühlen, Probleme zu melden. Schließlich ist auch das Engagement wichtig. Wenn sich die Mitarbeiter in die Organisation eingebunden fühlen, werden sie aus intrinsischer Motivation heraus ihr Bestes tun, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten."