Bierbrauen ist ein Handwerk. Das ändert aber nichts daran, dass die moderne Brauerei ein Industriebetrieb ist, in dem neben Qualität auch Schnelligkeit und Effizienz zentrale Ziele sind. Das stellt nicht nur hohe Anforderungen an Personal und Maschinen, sondern auch an die Öle und Fette, die in nahezu allen Bereichen der Produktion für die notwendige Schmierung sorgen müssen. Anderol und Verolub gehen auf die wichtigsten Schmierungspunkte und die damit verbundenen Probleme ein.
Anderol ist ein Hersteller von synthetischen Ölen und in mehreren Nischenmärkten tätig. Mit einem umfangreichen Angebot an lebensmittelechten Schmierstoffen - unterstützt durch NSF H1-Registrierung, ISO 9001- und ISO 21469-Zertifizierungen, Koscher- und Halal-Labels - richtet sich das Unternehmen seit einigen Jahren auch gezielt an den Lebensmittelsektor. Sowohl im Inland als auch im Ausland arbeiten inzwischen zahlreiche Brauereien mit den synthetischen Schmierstoffen des Herstellers.
"In der Vergangenheit mussten Unternehmen im Lebensmittelsektor fast zwangsläufig Kompromisse eingehen", betont Kurt vom belgischen Vertriebsunternehmen Verolub. "Um die Vorschriften für die Lebensmittelsicherheit zu erfüllen, müssen viele mineralische Schmierstofflösungen bei der Funktionalität und Qualität Abstriche machen. Das ist bei unseren synthetischen Lösungen nicht der Fall. Durch ausgewogene Formulierungen von Grundölen und Additiven gelingt es uns, Schmierstoffe zu entwickeln, die die höchsten Funktions- und Sicherheitsanforderungen erfüllen, und zwar sowohl innerhalb unseres Standardsortiments für Lebensmittel als auch, falls erforderlich, nach Maß."
Die angesprochenen hohen Anforderungen beziehen sich auf die extremen Bedingungen, unter denen Schmierstoffe heute arbeiten müssen. "Um die Effizienz der Anlagen zu steigern, wird mit immer höheren Temperaturen, Drücken und Produktionsgeschwindigkeiten gearbeitet. Gleichzeitig werden die Maschinen immer kompakter und damit der Ölgehalt geringer. Das ist eine Herausforderung, denn es führt zu einer schnelleren Alterung, und natürlich müssen auch wartungsbedingte Produktionsausfälle so weit wie möglich vermieden werden." Um die Langlebigkeit, Effizienz und Gesamtleistung von Schmierstoffen - und damit die Effizienz der gesamten Anlage - unter diesen rauen Bedingungen zu gewährleisten, setzt Anderol auf mehrere Bereiche. "Erstens haben synthetische Schmierstoffe eine hohe thermische Stabilität, so dass unsere Produkte sowohl bei sehr niedrigen als auch bei sehr hohen Temperaturen eine optimale Leistung erbringen. Zweitens sorgen wir durch eine hohe Oxidationsstabilität für eine weniger schnelle Alterung, um die Wartungsintervalle zu verlängern. Drittens bemühen wir uns stets um eine möglichst saubere Maschinenschmierung, insbesondere durch die Minimierung von Kohlenstoffablagerungen. Dadurch halten die Komponenten länger, ohne dass sie gereinigt werden müssen. Ein vierter Schwerpunkt unserer Formulierungen ist schließlich eine hohe Filmfestigkeit. Diese sorgt für eine gute Haftung der Schmierstoffe an den Werkstoffen, auch unter Bedingungen mit viel Wasser oder Dampf, und damit für optimale Schmierung und wiederum weniger Verschleiß."
Schmierstoffe kommen in nahezu allen Bereichen der Bierherstellung zum Einsatz, vom Mälzen und Brauen selbst bis hin zum Transport, Reinigen, Abfüllen, Verschließen, Etikettieren und Stapeln von Flaschen und anderen Verpackungen. "Jeder dieser Prozessschritte hat auch unterschiedliche Schmierstellen. Im Großen und Ganzen und über den gesamten Prozess hinweg unterscheiden wir daher fünf Arten". Als erstes nennt Verolub Kompressoren und Vakuumpumpen. "Hier sind Leistung bei hohen Temperaturen, geringe Oxidation und begrenzte Kohlenstoffablagerung entscheidend, ebenso wie geringe Flüchtigkeit und hohe Beständigkeit gegen Wasser und Dampf. In den meisten Fällen empfehlen wir hierfür Anderol FG XL Schmieröl, aber für eine besonders lange Lebensdauer ist auch das neue Anderol SynCom FG HiPerf eine Option. Im Sudhaus selbst, wo die Gärungsprozesse manchmal viele Säuren freisetzen, gibt es ebenfalls eine besonders inerte und dennoch leistungsstarke Lösung, nämlich Anderol C-NRT."
Eine zweite typische Schmierstelle sind die Hydrauliksysteme. "Hier ist es wichtig, dass ein Kaltstart möglich ist und dass das Schmieröl auch unter hohem Druck gut funktioniert. Die Typenlösung ist daher die Anderol FGH-Reihe."
Für Förderer und Ketten, die dritte Kategorie, hat Anderol das Kettenöl FG 220 XL im Programm. "Es behält seine starke Leistung auch bei sehr hohen Temperaturen, dringt gut in die Glieder ein und hat ein absolutes Minimum an Kohlenstoffablagerungen, so dass die Glieder nicht blockieren."
Viertens sind da die Antriebe. "Hier ist es wichtig, dass die Schmierstoffe Reibung und Verschleiß reduzieren. In der Regel greifen wir dafür auf die Anderol 6000er Reihe zurück, aber speziell für Schneckengetriebe gibt es auch die 7000er FG-Reihe."
Als letzte Kategorie verweist Kurt auf die Lager. "Hierfür haben wir eine breite Palette von Fetten wie Aluminium- und Calciumsulfonatkomplexe, die je nach Anwendung eingesetzt werden. Unter anderem werden die Anderol 783-Serie, die PQAA-Serie und die FG CS-Serie regelmäßig verwendet."