Feuchtigkeit in Druckluftnetzen beeinträchtigt die Produktqualität und beschädigt die Systeme. Feuchtigkeit ist ein Träger von Mikroorganismen, Staub, Schmutz und Öl, die das Produkt verunreinigen.
Woher kommen also diese Risikofaktoren? Die Antwort ist einfach: aus der Außenluft. Der Kompressor saugt Luft von außen an und komprimiert sie auf durchschnittlich 7 oder 8 Bar(G). Das bedeutet, dass die Verunreinigung 7- bis 8-mal höher ist als in der normalen Umgebungsluft. Und je wärmer die Luft draußen ist, desto mehr Feuchtigkeit kann die Luft enthalten und desto mehr Mikroorganismen können im Druckluftstrom mitgeführt werden.
Viele Unternehmen verfügen über eine Kompressoranlage, die aus einem oft ölgeschmierten Kompressor, einem Vorfilter, einem Trockner und einem Nachfilter besteht. Daran ist nichts auszusetzen, aber ist diese Luft geeignet, wenn die Druckluft in direkten Kontakt mit einem Lebensmittel kommt? Nicht immer. Und dann ist es wichtig, die Luft auf vorhandene Verunreinigungen zu prüfen.
Viele Lebensmittelunternehmen gehen davon aus, dass die Druckluft in Ordnung ist. Schließlich wird der Kompressor jährlich gewartet und auch der Prüfer gibt ihn jährlich anhand der Wartungsberichte frei. Die Luftqualität wird jedoch selten kontrolliert.
ISO-8573.1:2010 ist eine Übersicht über Qualitätsklassen, die einen Hinweis auf die Druckluftqualität geben. Es werden Werte für den Staub-, Feuchte- und Öl(dampf)gehalt angegeben und in eine bestimmte Klasse eingeteilt. Die Druckluftqualität in der Lebensmittelindustrie wird immer noch wenig gemessen. Oft fehlt sogar ein einfacher Taupunktsensor zur Messung des Feuchtigkeitsgehalts. Woher weiß der Hersteller also, wie viel Feuchtigkeit tatsächlich in der Druckluft vorhanden ist? Im Produktionsbereich gibt es Maschinenmonitore, Kontrollpunkte, Computer, Sensoren und oft sogar einen ganzen Kontrollraum. Aber die Druckluft wird fast nie mit einbezogen. Wird die Druckluftqualität jedoch gemessen, hat der Anwender Einblick in die tatsächliche Qualität seiner Druckluft und kann Druckluftqualität, Energieverbrauch und Produktsicherheit verbessern.
Bei einem Air Quality Audit werden neben Druck und Temperatur auch Staub, Feuchtigkeit und Ölgehalt gemessen. Diese Daten geben dem Hersteller Gewissheit, Vertrauen und Klarheit. Mit dem richtigen Behandlungsplan hat der Kunde den Nachweis, dass die Druckluftqualität perfekt auf den Produktionsprozess abgestimmt ist und keine Gefahr für das Produkt besteht. Denn das ist ja die Hauptaufgabe: sichere Lebensmittel zu produzieren.