Kreislaufwirtschaft - eine ehrgeizige Vision für Belgien

Das Kreislaufwirtschaftsmodell ist einer der Schlüssel zu einer wohlhabenden und widerstandsfähigen Wirtschaft mit langfristigen Perspektiven. Es ist auch ein wesentlicher Bestandteil des Plans zur wirtschaftlichen Erholung nach der Covid-19-Krise. Die belgischen Arbeitgeberverbände sind seit langem in der Kreislaufwirtschaft aktiv, lange bevor sich der Begriff etablierte. Der Verband der belgischen Unternehmen (FEB) hat zusammen mit seinen Mitgliedsverbänden die "Vision Kreislaufwirtschaft 2030" erarbeitet, um ihren gemeinsamen nachhaltigen Ambitionen eine konkrete Richtung zu geben. Das Dokument ist ein Fahrplan für die nächsten 10 Jahre. Mit der Kreislaufwirtschaft macht sich die Geschäftswelt die Nachhaltigkeit als transversale Triebkraft für Wachstum und Wertschöpfung zu eigen.

Die Vision ist ehrgeizig: Bis 2030 soll die belgische Industrie innerhalb eines europäischen Rahmens ihre Position als Vorreiter der Kreislaufwirtschaft festigen und ausbauen. Unser Land gilt bereits als Vorreiter, aber wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Als größter Arbeitgeberverband des Landes ist es unsere Aufgabe, das unternehmerische Belgien weiterhin zu unterstützen und auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu begleiten. Und uns um einen politischen Rahmen zu bemühen, der diesen Übergang ermöglicht und fördert. Diese Vision fügt sich in die Grundsätze der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) ein und zielt darauf ab, die Wertschöpfung durch erhöhte Wettbewerbsfähigkeit, leichteren Zugang zu Materialien, Verfügbarkeit alternativer Brennstoffe und Schaffung von Arbeitsplätzen zu maximieren. Die Realisierbarkeit der Vision ist eng mit dem Engagement für zwei Katalysatoren verbunden: Innovation und offene Wirtschaft. Die FEB und ihre Mitgliedsverbände haben fünf Ziele formuliert, auf deren Grundlage sie ihre Vision bis 2030 in einem europäischen Rahmen verwirklichen wollen.

• Maximierung der Verfügbarkeit von Materialien
• Führend in der Kreislaufgestaltung und -produktion
• Führend bei Kreislaufnutzungsmodellen sein
• Führend bei der Verwertung hochwertiger Materialien sein
• Starker Einsatz von Enablern für die Kreislaufwirtschaft (d. h. alle Maßnahmen, die den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft unterstützen, ermöglichen oder beschleunigen können)

Die Entwicklung unserer Wirtschaft hin zu einem Kreislaufmodell liegt in der gemeinsamen Verantwortung aller Akteure (Unternehmen, Politik, Verbraucher). Daher ist es Aufgabe der belgischen Behörden, ihr Engagement für einen unterstützenden europäischen Politikrahmen zu maximieren. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, die gleichen Wettbewerbsbedingungen auf dem vereinigten europäischen Markt zu konsolidieren. Um die vorgegebenen Ziele zu verwirklichen, müssen die verschiedenen belgischen Zuständigkeitsebenen besser zusammenarbeiten und den Dialog mit dem Privatsektor aufnehmen. Darüber hinaus ist eine stärkere strategische Sicherung der Material- und Energieversorgung erforderlich, UPV-Systeme (erweiterte Herstellerverantwortung) müssen über das bloße Recycling hinausgehen und die nachhaltige und kreislauforientierte öffentliche Beschaffung muss an Bedeutung gewinnen. Die FEB wird ihrerseits zusammen mit ihren Mitgliedsverbänden ein Dashboard auf der Grundlage der 10 Indikatoren von Eurostat entwickeln und dieses alle zwei Jahre überwachen. Eine erste Analyse und ein Fortschrittsbericht sind für das Jahr 2022 vorgesehen.