Die Molkereigenossenschaft Milcobel ist das erste belgische Unternehmen, das sich dem Startup Claire anschließt und künftig einen Teil seiner CO2-Emissionen auch lokal durch belgische Projekte für nachhaltige Landwirtschaft kompensieren wird. Claire steht für "Saubere Luft" und bedeutet "lokal klimaneutral". Das Startup bringt Unternehmen, die ihre CO2-Emissionen ausgleichen wollen, mit Parteien zusammen, die CO2-Emissionen reduzieren, vermeiden oder sogar speichern wollen.
Vor kurzem hat Milcobel die CO2-neutraler Brügger Käseein Novum auf dem Benelux-Käsemarkt. Um dies zu realisieren, hat Milcobel den CO2-Fußabdruck seines Käses von der Wiege bis zum Tor" berechnet, mögliche CO2-Reduzierungen kartiert und die verbleibenden CO2-Emissionen kompensiert. Diese Kompensation erfolgte zunächst über ein Windkraftanlagenprojekt im Ausland. Nun fügt Milcobel lokale Projekte hinzu.
Nils van Dam, CEO von Milcobel, erklärt: "Während unseres CO2-neutralen Brugge Kaas-Projekts haben wir bereits die Möglichkeiten untersucht, einen Teil des CO2 durch lokale Projekte auszugleichen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die lokale Kompensation hat einen höheren sozialen Wert für unsere Genossenschaft, da unsere Mitglieder auch eine zusätzliche Vergütung für ihre Bemühungen erhalten können. Bis vor kurzem gab es keine lokalen Anbieter von CO2-Ausgleichsprojekten mit diesem lokalen Mehrwert, was es auch für unsere Landwirte attraktiv macht."
"Inzwischen hat das junge Startup Claire ein sehr interessantes Modell rund um lokale Kohlenstoffgutschriften entwickelt", so Nils weiter. "Es ist einfach, transparent und für uns am wichtigsten: Unsere Milchbauern können auch selbst Maßnahmen zur CO2-Reduktion ergreifen und erhalten dafür eine zusätzliche Vergütung."
Eine aktuelle Studie der KU Leuven zeigt, dass flämische Milchbauern in den letzten 20 Jahren eine CO2-Reduktion von 30% pro Liter Milch erreicht haben. Darüber hinaus können Milchviehhalter durch Carbon Farming zusätzlich 5% CO2 pro Liter Milch im Boden speichern. Zu den konkreten Maßnahmen, die Milchbauern ergreifen können, gehören der Anbau von Deckfrüchten, die Verwendung von Kleegras oder Luzerne, die Einbringung von Kompost oder Stallmist und die Anpflanzung von Waldrändern.
Nils van Dam: "Wir glauben fest an das Konzept eines lokalen CO2-Marktplatzes, auf dem belgische Unternehmen ihre CO2-Emissionen durch Nachhaltigkeitsinitiativen bei lokalen Landwirten ausgleichen können. Deshalb wollen wir auch Claire unterstützen. Auf diese Weise bauen wir hier ein Ökosystem auf und der Kreis schließt sich. Carbon Farming kann ein alternatives Einkommensmodell für lokale Landwirte sein. Sie erhalten einen Ausgleich für ihre Nachhaltigkeitsbemühungen. Darüber hinaus können lokale Unternehmen, die sich schneller in Richtung Kohlenstoffneutralität bewegen wollen, dies dank eines lokalen Projekts tun. So werden wir gemeinsam nachhaltiger."