Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, und nicht nur große Unternehmen der Lebensmittelkette müssen sich mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) befassen. Auch kleinere Unternehmen werden aufgefordert, ihre Auswirkungen auf die Welt offen zu legen. Wenn man nachhaltiger und zukunftssicherer werden will, ist es unumgänglich, das derzeitige System der reinen Gewinnerzielung kritisch zu überprüfen und vielleicht aufzugeben.
Bei der Arbeit an der Nachhaltigkeit ist es hilfreich, Daten auszutauschen, z. B. über Produktions- und Geschäftsprozesse. Künstliche Intelligenz - auf Englisch Artificial Intelligence (AI) - spielt hier eine wichtige Rolle. Es ist ein intelligentes Werkzeug, um öffentliche Daten zu nutzen, um zum Beispiel neue Rezepte zu entwickeln. Doch diese Entwicklung hat eine Kehrseite: Wem gehört die neue Erfindung? Ist sie vielleicht einer Partei zuzuschreiben, die bereits in sie investiert hat? Dann sind gute Gesetze und Vorschriften notwendig.
In einem angespannten Arbeitsmarkt in der Lebensmittelindustrie haben KI und Robotisierung bereits einen positiven Beitrag zur Effizienzsteigerung von Geschäftsprozessen geleistet. Aber auch hier ist die Anpassung eines veralteten Geschäftsprozesses, in den in der Vergangenheit eine kapitalintensive Investition getätigt wurde, kostspielig. Die neue intelligente Lösung ist zwar wünschenswert, erfordert aber eine neue Investition, während die Auswirkungen der vorherigen noch andauern.
Im Zuge der aktuellen Energiewende, die durch den gigantischen Anstieg der Gas- und Strompreise ausgelöst wurde, haben einige Großbäcker in den Einbau von Sensoren und den Einsatz von KI-Dashboards investiert. Das Ergebnis: eine fünfundzwanzigprozentige Senkung ihres Gasverbrauchs. Sie haben Erkenntnisse darüber gewonnen, wo Energie verloren geht. Kombiniert mit intelligenten Daten aus der Back- und Kühltechnik und der effizienten Nutzung, d. h. weniger Rohstoffen, schlagen sie sogar noch stärker zu.
Wir verwenden einen Fahrplan, um Unternehmern zu helfen: Was haben Sie bereits getan? Was können Sie noch tun? Lohnt es sich, das zu erforschen? Wir haben mit industriellen Bäckern angefangen, aber jetzt sprechen wir mit der gesamten Lebensmittelindustrie. Bei diesem Übergang haben wir noch einen langen Weg vor uns, denn in 10 Jahren wird die Welt ganz anders aussehen. Kurzfristige Lösungen im Bereich der Nachhaltigkeit werden fortbestehen, wie die Entwicklung von Ökostrom. Langfristig erwarte ich, dass sich die Unternehmen vom Modell der Gewinnmaximierung wegbewegen werden. Dann wird der Schwerpunkt auf einer echten Zusammenarbeit in der Kette liegen, bei der man sich gegenseitig unterstützt und durch Gewinnoptimierung nach Kontinuität strebt. Sie sorgt für ein gutes Gleichgewicht zwischen Produktion, Rohstoffen und Energie. Die Wirtschaft wandelt sich von einer angebots- zu einer nachfragegesteuerten Wirtschaft. Transparenz, z. B. durch KI und gemeinsame Nutzung von Daten, ist hier von entscheidender Bedeutung. Damit lässt sich die Nachfrage besser vorhersagen! Es ist wichtig, von einander zu lernen.