Belgische Schokolade ist im In- und Ausland als ein hochwertiges Produkt bekannt. Aber neben der Qualität erwarten die Verbraucher auch eine größere Nachhaltigkeit des Produkts. Deshalb hat sich Choprabisco, der Berufsverband des belgischen Schokoladensektors, zusammen mit mehr als 60 anderen Organisationen hinter die Initiative Beyond Chocolate gestellt, um den belgischen Schokoladensektor nachhaltiger zu machen. Ein Blick auf die Fortschritte mit Guy Gallet, Generalsekretär von Choprabisco.
"Beyond Chocolate hat zwei Ziele", erklärt Guy Gallet. "Das erste ist, dass bis 2025 alle in Belgien produzierte und/oder gehandelte Schokolade einen der einschlägigen Zertifizierungsstandards (FairTrade, Rainforest Alliance, Bio) erfüllt und/oder mit Kakaoprodukten aus eigenen Nachhaltigkeitsprogrammen hergestellt wird.
Bis 2025 müssen auch die Vereinbarungen zwischen den beiden wichtigsten Kakaoerzeugerländern (Côte d'Ivoire und Ghana) und der Industrie zur Verringerung der Entwaldung (Cocoa & Forests Initiative) eingehalten werden.
Als zweites Ziel haben sich die Partner verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Kakaoproduzenten bis 2030 zumindest ein existenzsicherndes Einkommen erzielen. Und dass die weitere Abholzung von Wäldern infolge der Kakaoproduktion für den belgischen Schokoladensektor gestoppt wird.
Guy Gallet erklärt die Fortschritte: "Das Beyond Chocolate-Sekretariat hat berechnet, dass bis 2020 57% (gegenüber 50% im Jahr 2019) der in Belgien produzierten Schokolade gemäß einem Zertifizierungsstandard oder einem eigenen Nachhaltigkeitsprogramm nachhaltig sein werden. Die wachsende Marktnachfrage nach nachhaltigen Produkten scheint diesen Trend weiter zu unterstützen.
Ein weiterer Fortschritt ist auf der Ebene der Rückverfolgbarkeit zu verzeichnen. Im Jahr 2020 konnte der für die Herstellung von belgischer Schokolade verwendete Kakao bis auf die Ebene der Kakaobauern für 42% zurückverfolgt werden. Im Jahr 2019 waren es nur 14%."
Die belgische Entwicklungszusammenarbeit hat einen Finanzierungsfonds in Höhe von 2 Millionen Euro freigegeben, um Investitionen des Privatsektors in nachhaltige Kakaoketten zu fördern. "Acht Nachhaltigkeitsprojekte wurden in Côte d'Ivoire, Ghana und der Demokratischen Republik Kongo gestartet.
Durch diese Projekte investieren wir mehr als 6 Millionen Euro in innovative Modelle und Nachhaltigkeit. Außerdem unterstützen wir mehr als 12 000 Kakaobauern, um ihnen ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen. Erfolgreiche Modelle werden in den kommenden Jahren ausgeweitet, um mehr Kakaobauern zu erreichen", sagte Guy.
Die Beyond Chocolate-Partnerschaft wurde Ende 2018 vom damaligen Minister für Entwicklungszusammenarbeit, Alexander De Croo, ins Leben gerufen.
"Das Einzigartige und Innovative an dieser Initiative ist, dass sie mehr als 60 Partnerorganisationen zusammenbringt, die verschiedene Interessengruppen vertreten: Schokoladenunternehmen, Einzelhändler, Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Investoren für soziale Auswirkungen, Zertifizierungsstellen, Wissenseinrichtungen... Denn dank der Zusammenarbeit erreichen wir mehr als jeder für sich allein", so Guy abschließend.
Weitere Informationen über Beyond Chocolate finden Sie unter hier