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Vom hässlichen Entlein zum Schwan
Dennoch waren es vor allem die Mitarbeiter, die im Mittelpunkt der digitalen Geschichte von Vandemoortele standen. Schließlich verfügten sie über das Wissen und die Erfahrung, die für den Erfolg

Vom hässlichen Entlein zum Schwan

Bei Vandemoortele in Izegem begann die digitale Transformation mit einem Konzept: eine Fabrik ohne Licht. Ein Konzept, das nicht viel aussagt, aber die Frage, wie man es in die Realität umsetzen kann, war der kleine Funke, aus dem viel Schönes hervorging. Eine Leistung, die das "hässliche Entlein" des Konzerns in einen stolzen Schwan mit dem Titel "Fabrik der Zukunft" verwandelte.

Vandemoortele ist und bleibt ein bekannter Name in der flämischen Lebensmittelindustrie, mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro und mehr als 4.000 Mitarbeitern in Niederlassungen in 12 Ländern. Der Produktionsstandort in Izegem blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seit dem 19. Jahrhundert werden dort Fette hergestellt. Diese Erfahrung und dieses Know-how machen die Produktionsstätte zur größten Margarinefabrik der Gruppe. Aber wie soll diese Fabrik in einigen Jahren aussehen? Wie kann sie bei all den Herausforderungen, denen sich die Lebensmittelindustrie stellen muss, wettbewerbsfähig bleiben? Vandemoortele suchte und fand die Antwort in seiner Skizze der zukünftigen schlanken Produktion. Die KAIZEN-Philosophie zieht sich wie ein roter Faden durch den Digitalisierungspfad, den das Unternehmen eingeschlagen hat.

Kein Abfall mehr

KAIZEN geht von der Idee aus, dass jede Form von Verschwendung (Zeit, Rohstoffe, Menschen ...) beseitigt werden muss. Ein Ansatz, der darauf abzielt, den Wandel in der Produktion voranzutreiben. Bei Vandemoortele wurde dieses Konzept in C-flow, 'see the flow', umbenannt. Indem man alle Produktionsschritte nahtlos ineinandergreifen lässt, will man einen Mehrwert schaffen. Die Aufteilung von zwölf Produktionslinien in funktionale Prozesse musste einer neuen Organisation weichen, die vom Produkt ausgeht. Eine Phase, die 2018-2019 abgeschlossen wurde und zu einer neuen Gliederung führte. Nun wurde das Leistungsmanagement auf den Prüfstand gestellt, indem man begann, alle erfassten Daten für neue Optimierungen zu nutzen. Verschiebungen werden fortan als Kaskade gesehen. Dazwischen ist ein Moment der Übergabe vorgesehen. Jeden Tag um 10 Uhr findet ein multidisziplinäres Treffen statt, bei dem die wichtigsten KPIs besprochen werden. Auf diese Weise hat Vandemoortele Izegem eine Feedback-Schleife geschaffen, die auf eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung aufgepfropft ist. 

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Die KAIZEN-Philosophie zieht sich wie ein roter Faden durch den Digitalisierungsprozess des Unternehmens.

Werkseitige Armaturenbretter

Überall an den Produktionslinien sind jetzt Dashboards angebracht. Sie zeigen den Bedienern, wie gut die Linie läuft. Diese Fabrik-Dashboards wurden gemeinsam mit den Mitarbeitern entwickelt, um genau die Informationen zu visualisieren, die sie benötigen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Anlagenbetreiber sehen den Status und die Planung in Echtzeit und können so entscheiden, wo und wann sie Anpassungen vornehmen oder wann die Qualitätskontrolle am besten organisiert werden kann. Die für die Qualitätskontrolle zuständigen Labortechniker wiederum können anhand der vordefinierten Toleranzen erkennen, ob in der Produktion Anpassungen vorgenommen werden müssen. Schließlich kann der Schichtleiter die Leistung der Maschinen in Echtzeit überwachen. Erkenntnisse, die die Grundlage für die tägliche multidisziplinäre Beratung bilden. Das Wissen und Bauchgefühl erfahrener Mitarbeiter wird in diesen Dashboards faktisch greifbar gemacht und schwarz auf weiß mit Daten unterlegt. Eine Entwicklung, die nach dem Erfolg in Izegem nun konzernweit eingeführt werden soll.  

Mitarbeiter zentral

Wichtig bei dieser Erfolgsgeschichte ist der integrierte Ansatz. Die dazugehörigen digitalen Werkzeuge sind in einem größeren System enthalten, in dem zum Beispiel auch das MES und das ERP-Paket laufen. Also eine vollständig digitale Fabrik mit den richtigen Daten für die richtige Qualität. Dennoch waren es vor allem die Mitarbeiter, die im Mittelpunkt der digitalen Geschichte von Vandemoortele standen. Schließlich verfügten sie über die für den Erfolg erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen. Und die in den Betrieben eingeführte Technologie dient dazu, ihnen das Leben zu erleichtern. In seinen nächsten digitalen Schritten nach vorn will Vandemoortele die Arbeitsorganisation noch weiter verbessern. Es wird sogenannte Cockpits geben. Anstatt die Mitarbeiter an eine bestimmte Linie zu binden, können sie anhand des Produktionsplans sehen, wie die Talente aller Mitarbeiter am besten auf die verschiedenen Linien verteilt werden können. Auf diese Weise können Ausfallzeiten leicht aufgefangen und behoben werden.     

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