Poco Loco, ein belgischer Snack-Hersteller der Paulig-Gruppe, beauftragte Pilz mit der Optimierung seiner Produktionslinien und -prozesse. Dabei sollte auch die Sicherheit neu betrachtet werden. Das Ergebnis war ein neues Zonenlayout und der Einsatz der konfigurierbaren Kleinsteuerung PNOZmulti 2. Der Einsatz als zentrale Sicherheitseinrichtung sorgte für eine gleichbleibend gute und zugleich sichere Produktion der leckeren Knabbereien.
Das Portfolio von Poco Loco aus Roeselare ist umfangreich und reicht von Chips bis zu Dips: verschiedene Arten von Tortilla-Wraps, Tortilla-Chips in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, komplette Mahlzeitenpakete, aber auch Gewürzmischungen und Salsas.
Der Produktionsprozess für Tortilla-Chips besteht aus genau definierten Prozessschritten, die in der Kette aneinandergereiht sind und exakt abgearbeitet werden müssen. "Das hat in der Vergangenheit Probleme bereitet, auch weil die Anlage dezentral gesteuert wurde", sagt SPS-Programmierer Jeroom Verstaete von Poco Loco. "Das lag daran, dass die Kette der Anlagen in der Produktionslinie von verschiedenen Maschinenbauern installiert wurde und auch die Steuerung der Anlage eine Kombination aus verschiedenen SPS-Systemen und Not-Aus-Relais war."
Da die verschiedenen Maschinen als getrennte Einheiten betrachtet wurden, verfügte beispielsweise jede Teilanlage über einen eigenen Notauskreis. Dadurch konnten sie teilweise voneinander getrennte Sicherheitsbereiche abschalten. Wenn in einem Sicherheitssteuerungssystem alle Notausschalter in Reihe geschaltet sind, ist es außerdem oft schwierig, das Problem im Falle einer Störung genau zu lokalisieren. Dies führte zu langen Stillstandszeiten. Kurzum: Es musste sich etwas ändern, und der Snackhersteller setzte sich das Ziel, einen effizienteren Betrieb in einer sicheren Produktionslinie zu erreichen. Die Idee war, die dezentrale Steuerung in eine zentrale SPS mit dezentraler E/A für die einzelnen Maschinen umzubauen. Die Notausschalter sollten in ein übergeordnetes System integriert werden und eine Anlagenvisualisierung mit sofortiger Übersicht über alle Produktionslinien sollte eingebaut werden.
Die Lösung dafür wurde in der Kleinsteuerung PNOZmulti 2 von Pilz gefunden. Über die Software wird jedem Sicherheitsbauteil eine eindeutige DIAG-Adresse (Dynamic Information and Action Gateway) zugewiesen. So wird sofort sichtbar, wo ein Problem auftreten könnte, was die Fehlersuche vereinfacht und (größere) Probleme verhindert. Darüber hinaus können die Informationen im Rahmen der Diagnose über ein Feldbussystem an das übergeordnete Leitsystem gesendet werden. Nach Fertigstellung und Validierung wird das Sicherheitsprogramm einer CRC-Prüfung unterzogen und dokumentiert. Eine zwischenzeitliche Änderung kann so schnell erkannt werden. Dies erhöht die Sicherheit gegen Manipulationen und im Haftungsfall ist die Nachvollziehbarkeit nachgewiesen.
In der neuen Konfiguration werden in der Produktionslinie weiterhin Antriebe mit Frequenzumrichtern eingesetzt, die mit einer STO-Funktion (Safe Torque Off) ausgestattet sind. Wenn ein Not-Aus ausgelöst wird, wird der Antrieb über die STO-Funktion kontrolliert gestoppt. Darüber hinaus ist die Produktionslinie in neun Zonen unterteilt, so dass das Abschalten einer Zone keine Auswirkungen auf die anderen hat.
Mit dem Konfigurationstool PNOZmulti Configurator kann das technische Personal ein PNOZmulti-Programm erstellen und bei ausreichenden Rechten auch verändern. Dabei kann mit diesem Tool nach Fehlerursachen gesucht und eine einfache Fehlerdiagnose gestellt werden.
Maarten Dedeurwaerder, Projektingenieur bei Poco Loco, hebt im Zusammenhang mit dieser Softwareversion auch die Benutzerfreundlichkeit hervor: "Dass wir uns für PNOZmulti 2 entschieden haben, liegt vor allem an der Einfachheit der Bedienung des Konfigurationstools. Die gesamte technische Abteilung wurde einen halben Tag lang geschult und kann nun problemlos die dynamische Programmansicht starten, in der das gesamte Sicherheitsprogramm verfolgt werden kann. Die Einfachheit hängt auch damit zusammen, dass das Tool sehr visuell ist und eine intuitive Arbeitsweise ermöglicht. Kurzum: Die neue Lösung hat den Produktionsprozess effizienter und sicherer gemacht. Das ist genau das, was wir wollten."
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